| TRICHTERWINDE
Schirmchen, in Pastell sublim,
Ton in Ton drauf festrer Stern,
Feenstaub im Interim
Kündest du dem Aug von fern.
Leicht getrichtert wie der Gral,
Flammt die Blütenmitte hell,
Die Korona um den Strahl,
Lindert, was dem Aug zu grell.
Um den Tupfen im Gerank
Blätter, krautig, ledrig, dicht,
An der Treppe, vor der Bank
Übersieht mein Lieb dich nicht.
Selbst bist du hier eingekehrt,
Wind, der dich herbeigeweht
Und dem Artenschatz vermehrt,
Hörte wohl ein Stoßgebet.
Im Gesäm fand Hof und Hort
Lysis, einstens Platon rühmt
Freundschaft mit demselben Wort,
Die sich jährlich neu verblümt.
Ob auch wölfisch dräu die Zeit,
Sei getrost als Gotteskind,
Das Amin, das löst und freit,
Schickt die Sorgen in den Wind.
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