| DIE SCHLANGE IM TRAUM
Sie war mein Lieb, die seltne Wandlerin,
Und leibhaft, und sie spielte lang mit mir,
Und wer mich seither fragen will, ob wir
Uns wirklich waren, fragt, ob ich mir bin.
Denn sie verriet, und ich gehorchte ihr,
Eins, ich verstand nicht, wie so oft, den Sinn
Des Dings, vor Deuter scheu, und ich gerinn
Erst, wenn ich gern, was sie verschenkt, verlier.
Die Spur in Rot, und Rosen wars entlehnt,
Sie zog sie wieder fort und wieder her,
Als sei ihr Dasein weiter ausgedehnt
Als ihre Haut, die Zärtlichkeit und sehr
Bedürftig nach Berührung war, so sehnt
Sich Schönheit nach dem wohlgezielten Speer.
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