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QUERFELDEIN

Rote Blüher mögen kein Verstecken,
Scharlach schreit und Purpur prunkt im Licht,
Offenkund sind Buhlerei und Schrecken,
Denen es an Geiz und Scham gebricht.

Lockend den Bestäuber ihrer Erben,
Fügt sich Grün als Bühne und Podest,
Wer verfällt dem unerhörten Werben,
Mindre Ziele raschen Flugs verläßt.

Anders ist das Blau, das sich am Raine
Duckt und sich von lindren Strahlen nährt,
Abhold ist der Blust dem grellen Scheine,
Drin der Wandrer höchstes Glück erfährt.

Allem Finden eignet das Verbergen,
Seltenheit erhöht bescheidnes Blühn,
Gold und Silber geben sich den Zwergen,
Die sich lichtlos nach den Adern mühn.

Völker, die in Nebelschwaden dämmern,
Sind den Toten näher und dem Born,
Und im Pflügen und im Ziegelhämmern
Nie versiegt des Knaben Wunderhorn.