Willkommen

Lebenslauf

Aktuell

Werke

Publikationen

Audio

Leserstimmen

Besucherbuch

Impressum
 
voriges Gedicht nächstes Gedicht

Aus »Engelke up de Muer«. Gedichte 2008   Vers 28695 bis 28718

ESENER BÄR


Im Lande, wo die Harle fließt,
Kehr unbedingt in Esens ein,
Sankt Magnus wahrt es das Gebein,
Drin Papstes Dank an Friesland siehst.

Das Wappen weiß von Krieg und Not,
Die Mauern warn von bestem Zoll,
Doch fands der Feind verheißungvoll,
Zu warten, bis da knapp das Brot.

Als so belagert darb die Stadt,
Führt einen Bärn ein Komödiant,
Den hat der Hunger so berannt,
Daß er ein Loch gefunden hat.

Das Tier erklomm den Turm am Wall,
Und warf mit Steinen ins Geviert,
Der Feldherr drauf den Mut verliert,
Daß je die Stadt der Truppe fall.

Wer Vorrat hat, auch noch den Bärn
Zu füttern, weicht dem Hunger nicht,
So brachts dem Feinde zu Gesicht,
Daß alle Mühen nutzlos wärn.

Das war ein Mißverständnis, doch
Die Rettung, dafür Gott gelobt,
Worauf ihr Leut ins Wappen hobt
Den Bärn, der auf die Zinnen kroch.