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Aus »Waldeinsamkeit«. Gedichte 2008   Vers 30640 bis 30679

WALPURGISNACHT


Wer da reist im deutschen Wamse,
Und wie Dürer trägt das Haar,
Sieht sich bald wie eine Gamse
Zwischen Zeitgeists Söldnerschar,
Viele Namen sind vergessen,
Mancher ließ den Pegasos,
Weil die Viecher ja nur fressen
Und der Dichter kriegt kein Schloß.

Wo einst klampfte die Gitarre,
Drängt man sich am Zeitungspult
Und mit mächtiger Zigarre
Schallt Professors Freiheitskult,
Polnisch sein die Parlamente
Und der Braten mäßt den Chef,
Alles jubelt bis es pennte,
Daß man sich zu zweien treff.

Wer ist nur der Vollgefreßne,
Der dir schmeichelt, dich umwirbt?
Jeder nicht auf Streit verseßne
Ihm nicht gern den Spaß verdirbt.
Auf zum Blockberg sollst du reiten
Auf der Mähre, die da schnaubt,
Was dir von den Schlafgescheiten
Ganz gewiß kein einzger glaubt.

Großes Volk will dorthin fahren
Heute zu der schwarzen Meß,
Tintenklechser fliegen Staren
Ähnlich ein zur großen Preß,
Ums Gebirge taumeln Gecken,
Die auch mittun wolln ein Stück,
Wo sie Ziegenböcke necken,
Falln sie im Geröll zurück.

Was dies alles soll bedeuten,
Weiß der Leser deines Briefs,
Denn er hört die Glocken läuten
Im Geschatt des Harz-Massivs,
Der Professor, dem man jubelt,
Fand in frühstem Sturze Zweck,
Und was die Zigarre dubelt,
Ist wie all die Jünger Dreck.