Willkommen

Lebenslauf

Aktuell

Werke

Publikationen

Audio

Leserstimmen

Besucherbuch

Impressum
 
voriges Gedicht nächstes Gedicht

Aus »Zweifelsbachgrund«. Gedichte 2010   Vers 34788 bis 34827

ZWEIFEL


Nicht den Aal und nicht den Aar,
Grüßt das Wort im Alphabet,
Des Beginns, der Brünne bar
Das Zurückgestellte steht.

Nicht am Ende endlich eins,
Parzenhand zerschnitt den Zwirn
Angesichts des Sonnenscheins
Und nicht nachtbedeckter Stirn.

Zwei schafft Zwist und letztlich Zwang,
Zwickmühl heißt der ärgste Zaum,
Zwietracht führt zum Untergang,
Und die Zange schlingt den Raum.

Zweitrang ward der Silbe zwar,
Wo der Vorsatz »zer« verzerrt,
Zwergenhaft der zweite war,
Wo dem Sieg man Hymnen plärrt.

Zaudern, zagen, zwischenstehn,
Sind der Feigheit Zofenschar,
Zwittrig ist ein Doppelsehn,
Das zu tief im Weine war.

Zwielicht ist der Hoffnung feind
Und ein teuflisch Ding dem Stern,
Aber eines, wie mir scheint,
Nennt sich auch das Dunkel gern.

Denn die vielgepönte Zwei
Schafft nicht nur gerad und krumm,
Sie verrät dem Einerlei,
Daß die Einfalt einfach dumm.

Erst die Zwille gibt dem Stein
Kraft, daß er die Scheibe ritz,
Zwiefach müssen Pole sein,
Daß erwach der goldne Blitz.

Zwei sind not, das etwas werd,
Eins ist stets im Rücken nackt,
Erster Blick allein begehrt,
Doch Erfolg erwächst dem Takt.

Daß die Drei von Eins und Zwei
Tugend ein zu Plotins Geist,
Rat dir Einem nebenbei,
Daß dein Weibchen Zweifel heißt.