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Aus »Saalisches Lied«. Gedichte 2007   Vers 20179 bis 20202

SAALENSTEIN


Hier grüßt kein Bergfried West und Nord,
Nicht Zinne, Brunnen, Gitter, Wall,
Hier steht nur noch ein großes Wort,
Geheimnisreich am Burgenstall.

Die Zeit, die einst mit Burgenstolz
Die schwarze Träumerin beflankt,
Verlor an Feuer Hof und Holz,
An Räuber Stein, dran Efeu rankt.

Einst war das Pflaster Grund und Bau
Begehrt als hart und strengen Fugs,
Es wuchs verjüngt in linder Au,
Manch Schloß und manche Schenke trugs.

Doch endlich wurden Sturm und Frost
Als Feinde klein in einem Los,
Drin Entenfleisch und Apfelmost
Gering vor der Geschichte groß.

Der späte Mensch, der echte Not
Bedenkt in Buch und Almanach,
Vermißt im Tag das frühe Brot
Und küßt die alten Burgen wach.

Zwar blieb hier oft nur wenig Nutz,
Doch wo ein falber Samen reicht,
Ersteht die Zeit im Ritter-Trutz,
Da hart die Tat und hart die Beicht.